Warum kalte Füße nicht nur im Herbst ein Thema sind und wie Sie Eisfüßen einheizen können
Wenn der Herbst Einzug hält und es draußen kälter wird, bekommen es viele von uns wieder mit kalten Füßen zu tun. Ein typisches Frauenproblem, von dem aber auch Männer betroffen sein können. Immer wieder wird die Vermutung geäußert, dass Kompressionsstrümpfe die Ursache dafür seien.
In den meisten Fällen sind kalte Füße allerdings auf schlechte Durchblutung in Füßen und Beinen zurückzuführen. Solche Durchblutungsstörungen können verschiedene Gründe haben:
- Erkrankungen: Unzureichende Durchblutung wird häufig durch verengte Gefäße verursacht. Übergewicht, Rauchen, Diabetes oder Bewegungsmangel gelten als Risikofaktoren für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Dabei werden die betroffenen Beine nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Schmerzen die Beine beim Gehen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
- Äußere Einwirkungen: Die Blutzirkulation in den Beinen kann durch äußere Faktoren wie zu enge Kleidung beeinträchtigt werden. Eng anliegende Kleidungsstücke können Durchblutungsstörungen, in seltenen Fällen sogar Taubheitsgefühle, verursachen. Auch schlecht sitzende Stütz- oder medizinische Kompressionsstrümpfe können die Durchblutung stören und ein Kältegefühl in den Füßen hervorrufen. In diesem Fall sollte dringend die Passform der Strümpfe überprüft werden.
- Ist die Kompression zu stark? Bei medizinischen Kompressionsstrümpfen kann auch die Wahl der Kompressionsklasse ausschlaggebend sein. Für Personen, die zu kalten Füßen neigen, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine geringere Kompressionsklasse zu wählen. In diesem Fall ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen.
Was Sie zur Vorbeugung tun können und welche Tipps gegen kalte Füße helfen:
Bewegung
Ausreichend Bewegung ist nicht nur wichtig, um die Waden-Muskelpumpe zu aktivieren und das Venensystem zu unterstützen. Auch den Füßen tut Bewegung gut, denn damit bleiben sie warm und werden optimal durchblutet. Wem die Zeit für ausgedehnte Spaziergänge im Alltag fehlt, der kann es mit Fußwippen oder Zehenrollen unter dem Schreibtisch versuchen.
Kalt-warme Güsse
Im kalten Wasser ziehen sich die Gefäße zusammen. Bei warmem Wasser dehnen sie sich wieder aus. So werden die Gefäße trainiert und die Durchblutung angeregt. Achtung: Starke Temperaturunterschiede vermeiden, denn bei starker Wärme dehnen sich die Gefäße aus.
Warme Socken
Die einfachste und schnellste Lösung: Zusätzlich wärmende Socken über die Kompressionsstrümpfe anziehen. Die Socken sollten ein weiches Bündchen haben, das nicht einschneidet. Auch Pantoffeln, die in der Mikrowelle erwärmt werden können, sorgen im Handumdrehen für warme Füße.
Kompressionsmaterial
Das Material der Kompressionsversorgung ist nicht für kalte Füße verantwortlich. Dennoch gibt es Materialien, die frierenden Füßen entgegenwirken, wie z.B. Baumwolle mit ihren weichen und wärmenden Eigenschaften.
Kalte Füße müssen nicht sein. Mit diesen Tipps sind frierende Füße auch bei kaltem und schmuddeligem Herbstwetter bald kein Thema mehr – egal, ob bei Frauen oder Männern!