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Kompressionsstrümpfe im Sommer tragen

12. Juni 2018

Wie Venen- und Ödempatienten besser durch die heiße Jahreszeit kommen

Sommer – für die meisten Menschen sicherlich die schönste Zeit des Jahres. Doch viele Kompressionspatienten blicken der heißen Jahreszeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn: Auch bei warmen Temperaturen ist das konsequente Tragen der Kompression wichtig für den Therapieerfolg.

Wir geben Tipps, was Betroffene im Sommer tun können, um die schönste Zeit des Jahres trotz Venenleiden oder Lip- oder Lymphödem mit Kompression genießen zu können.

Kompression im Sommer

Warum nehmen die Beschwerden im Sommer zu?

In der warmen Jahreszeit wird der Körper besser durchblutet als im Winter. Das mag sich zunächst positiv anhören, aber: Gleichzeitig wird auch in den gestauten Bereich (z. B. Krampfader) mehr Blut gepumpt, was die Symptomatik verstärkt. Hinzu kommt: Bei Wärme dehnen sich die Venen aus und der Rücktransport des Blutes wird weiter gestört. Auch Lymph- oder Lipödempatienten kennen das: Bei heißen Temperaturen verstärken sich die Symptome. Das Ödem nimmt zu – und damit auch die Beschwerden. 

 

Was können Betroffene tun?

Um den Therapieerfolg trotz hochsommerlicher Temperaturen nicht zu gefährden, ist es wichtig, die Kompression auch in den Sommermonaten täglich zu tragen.

Bei all diesen Tipps sollte jeder Betroffene auf sein eigenes Körpergefühl achten und selbst herausfinden, mit welchen Maßnahmen er am besten zurechtkommt. Im Zweifelsfall kann es helfen, den behandelnden Arzt um Rat zu fragen. Genießen Sie den Sommer!

 

Diese Tipps können helfen, besser durch die heiße Jahreszeit zu kommen:

Sonne in Maßen genießen

Für Venen- und Ödempatienten ist der Schutz der Haut besonders wichtig. Daher sollten sie ihre Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen und vor allem in der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, einen Schattenplatz bevorzugen oder die betroffenen Körperregionen bedecken.

Für Abkühlung sorgen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Patienten im Sommer Abkühlung verschaffen können. Während viele die Kompression mit einer Sprühflasche befeuchten und so eine angenehme Verdunstungskälte erzeugen, setzen manche darauf, die Strümpfe vor dem Tragen kurz in den Gefrierschrank zu legen. Für manche Patienten kann es angenehm sein, die Strümpfe noch im leicht feuchten Zustand anzuziehen.

Doch Vorsicht: Zu viel Feuchtigkeit kann der Haut schaden. Betroffene sollten darauf achten, dass die Haut durch die Befeuchtung nicht aufweicht bzw. wund wird (Fachbegriff: Mazerierung). Dann steigt die Infektionsgefahr, denn offene Stellen sind Eintrittspforten für Keime. Daher sollte die Haut stets gut beobachtet werden.

 

Werden die Kompressionsstrümpfe am Abend ausgezogen, kann ein kühlendes Gel (z. B. mentholhaltiges Eisgel) den erhofften Frischekick bringen. Wer seine Feuchtigkeitscreme im Kühlschrank aufbewahrt, sorgt beim Auftragen für eine willkommene Abkühlung. Wechselduschen, Wassertreten und kalte Güsse helfen den Venenwänden, sich zusammenzuziehen.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Gerade im Sommer sollten Venen- und Ödempatienten ausreichend trinken – mindestens zwei Liter täglich sollten es sein. Dadurch wird nicht nur der Rückfluss des Blutes unterstützt, sondern der gesamte Körper besser mit Feuchtigkeit versorgt und das Wohlbefinden gesteigert. Am besten eignen sich Wasser, Kräutertees oder Saftschorlen als sommerliche Durstlöscher.

Bewegung

Schonende Sportarten wie Schwimmen, Nordic Walking, Spazierengehen oder Radfahren, die den Körper nicht überhitzen, bringen die Wadenmuskelpumpe in Schwung. Durch diese Sportarten oder spezielle Gymnastikübungen wird der Blutkreislauf unterstützt und das Lymphsystem angeregt.

Luftdurchlässige Kleidung tragen

Betroffene sollten darauf achten, den Lymphfluss bzw. Rücktransport des Blutes nicht durch enge, einschneidende Kleidung zu beeinträchtigen. Gerade im Sommer ist lockere, luftige Kleidung sehr angenehm, da sich die Hitze hier nicht stauen kann. Auch beim Material der Kompressionsversorgung stehen luftdurchlässige und temperaturausgleichende Materialien zur Auswahl, wie z. B. Lastofa Forte mit Merinowolle. Diese feuchtigkeitsregulierende Naturfaser lässt die Haut atmen und wirkt auf natürliche Weise der Geruchsbildung entgegen.

Sich und den Beinen Entspannung gönnen

Nach einem heißen Sommertag hilft es, die Beine hochzulegen. Das entlastet Venen- und Lymphsystem und verschafft schweren, geschwollenen und schmerzenden Beinen Erleichterung.