Wenn das Lymphsystem beeinträchtigt ist
Das Lymphsystem wird umgangssprachlich oft als die Müllabfuhr des Körpers bezeichnet. Dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr: Eine wichtige Aufgabe des Lymphsystems ist es, Flüssigkeit aus dem Gewebe zu transportieren und somit für das Flüssigkeitsgleichgewicht im Körper zu sorgen. Wasser dient dabei jedoch lediglich als Transportmittel für die sogenannten lymphpflichtigen Lasten. Als lymphpflichtig werden Stoffe bezeichnet, die über das lymphatische System – unserer körpereigene Müllabfuhr – entsorgt werden müssen. Dazu zählen vor allem Eiweiße, Fette, Zellen und Zelltrümmer (sogar Tumorzellen), aber auch Bakterien und Viren.
Ist das Lymphsystem überlastet oder wurden z. B. bei einer Operation Lymphknoten entfernt, kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr vollständig abtransportiert werden und staut sich. Die entstehende Schwellung wird als Lymphödem bezeichnet. Um zu vermeiden, dass die Krankheit weiter fortschreitet, ist es wichtig, frühzeitig mit der Therapie zu beginnen: Bei Lymphödeme wir die Schwellung mit der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie behandelt. Sie besteht aus Manueller Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegung und Hautpflege.
Durchhalten ist die Devise
Zudem spielt das Selbstmanagement eine große Rolle, sich trotz der Erkrankung besser zu fühlen. Es ist die verbindende Komponente aller Therapie-Bausteine. Doch die einzelnen Therapieformen wie z. B. die manuelle Lymphdrainage sind zeitintensiv. Noch dazu ist es ein andauernder Kreislauf – die chronische Erkrankung verlangt eine lebenslange Behandlung. Und somit viel Disziplin und Motivation.
Um auch bei Rückschlägen nicht den Mut zu verlieren, kann es hilfreich sein, wenn man die Hintergründe der Therapie versteht. Auch ist es nützlich, die Wirkungsweise der einzelnen Bestandteile zu kennen. Somit können Patientinnen deren Bedeutung für den Therapieerfolg besser einordnen.