Herkunft und Eigenschaften von Merinowolle

 

Merinowolle ist eine besondere Form der Schurwolle und wird aus der Wolle von Merinoschafen gewonnen. Als Naturprodukt bietet sie einen hohen Tragekomfort und zeichnet sich durch ihre feine und weiche Struktur aus. Merinowolle wird aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften zunehmend in Sport- und Outdoorbekleidung als Alternative zu synthetischen Fasern eingesetzt. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und isoliert den Körper trotzdem gut, was sie ideal für Funktionsbekleidung macht. Zudem ist sie geruchsneutralisierend und atmungsaktiv, was sie angenehm zu tragen macht. 

1. Merinowolle ist atmungsaktiv
2. Merinowolle ist temperaturregulierend
3. Merinowolle wirkt geruchshemmend
4. Merinowolle ist weich und kratzt nicht
5. Merinowolle ist natürlich
6. Mulesing-freie Merinowolle
7. Merinowolle und Kontaktallergie
8. Warum wird Merinowolle bei Lastofa Forte Kompressionsstrümpfen eingesetzt?

Merinoschafe werden heutzutage hauptsächlich in Australien und Neuseeland gezüchtet.
Foto: © John Carnemolla / iStock


Merinowolle ist atmungsaktiv

Merinowolle fühlt sich auch bei Feuchtigkeit angenehm an. Die Fasern leiten Nässe schnell ab und können bis zu 33% des Trockengewichts an Wasserdampf aufnehmen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Damit nimmt Merinowolle besser Feuchtigkeit auf als jede andere Naturfaser und bietet im Sommer eine Art Verdunstungskälte, die die Haut angenehm kühlt und vor Wärme von außen schützt. Im Winter hat das Tragen von Merinowolle auch Vorteile: Durch die Absorption von Feuchtigkeit entsteht eine wärmende Absorptionswärme, die den Körper vor Kälte schützt.

 

Merinowolle ist temperaturregulierend

Merinowolle ist dünner als ein menschliches Haar, aber gleichzeitig besonders strapazierfähig und stark. Die Wollfasern der Merinoschafe sind anders beschaffen als herkömmliche Wollfasern, da sie großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind und die Körpertemperatur der Schafe sowohl im Sommer als auch im Winter konstant gehalten werden muss. Die Wolle besteht aus bis zu 85% Luft und ist durch ihre Feinheit und Kräuselung in der Lage, Luftkammern zu bilden, die die Körperwärme isolieren und auf einem gleichbleibenden Niveau halten. Somit speichert Merinowolle Wärme und hält den Körper warm.

 

Merinowolle wirkt geruchshemmend

Merinowolle ist außerdem schmutzabweisend und geruchshemmend aufgrund ihrer schuppenartigen Oberfläche und natürlichen Selbstreinigungsfunktion. Das bedeutet, dass Kleidung aus Merinowolle nicht so häufig gewaschen werden muss und an der frischen Luft auslüften kann.

 

Merinowolle punktet durch angenehme Trageeigenschaften wie z. B. ihre klimaregulierende Wirkung.

Merinowolle ist weich und kratzt nicht

Merinowolle ist aufgrund ihrer feinen Fasern besonders weich und angenehm zu tragen. Im Vergleich zu herkömmlicher Schurwolle haben Merinofasern eine geringere Stärke und krümmen sich beim Kontakt mit der Haut, was ein kratzendes Gefühl verhindert. Dickere Fasern hingegen können sich aufgrund ihrer geringeren Krümmung leichter kratzend anfühlen.

 

Merinowolle ist natürlich

Merinowolle ist ein 100% natürliches Material, im Gegensatz zu Kunststofffasern. Die Wolle wird von Merinoschafen gewonnen, die bis zu zweimal im Jahr geschoren werden können. Zudem ist Merinowolle recyclebar, biologisch abbaubar und nachhaltig. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass die Herstellung Mulesing-frei erfolgt, da Tierschutz bei der Herstellung von Merinowolle von entscheidender Bedeutung ist.

 

Merinoschafe gehören zu den Feinwollschafen. Textilien aus Merinowolle lassen sich deshalb sehr angenehm tragen.

Mulesing-freie Merinowolle

Vor allem in Australien wird das Mulesing-Verfahren angewendet, um einen Fliegenbefall von Merinoschafen zu vermeiden. Merinoschafen wurde eine besonders faltige Haut angezüchtet, um den Ertrag an Merinowolle zu steigern. In diesen Hautfalten sammelt sich Feuchtigkeit an. Diese feuchte Umgebung nutzen Fliegen, um ihre Eier abzulegen, aus denen Maden schlüpfen, welche die Krankheit Myiasis auslösen. Sie führt zu Geschwüren, Furunkeln, Schmerzen und starkem Juckreiz. Bei Mulesing werden Lämmern tellergroße Fleischstücke rund um den Schwanz herausgeschnitten, ohne die Tiere zu betäuben.  Auf diese Weise soll das Gewebe vernarben, sodass sich keine Fliegen mehr einnisten können – ein grausames und für die Tiere sehr schmerzhaftes Verfahren.

In Deutschland ist Mulesing verboten, ebenso seit 2018 in Neuseeland. Auch in Australien gibt es Bestrebungen unter Wollproduzenten, auf Mulesing zu verzichten. Ofa distanziert sich streng von der Anwendung von Mulesing und achtet stets darauf, dass die verwendete Merinowolle aus artgerechter und vor allem mulesing-freier Tierhaltung stammt. Deshalb arbeitet Ofa nur mit Lieferanten zusammen, die eine entsprechende Tierhaltung bei der Produktion der Merinowolle garantieren können.

 

Merinowolle und Kontaktallergie

Wenn der geliebte Wollpullover kratzt, liegt es meist daran, dass die Wollfasern die empfindlichen Nervenenden der Haut reizen, z. B. bei grober Schafwolle. Bei Garnen aus Merinowolle werden jedoch wesentlich feinere Einzelfasern versponnen als bei anderen Wollfasern. Die daraus gewonnenen Materialien sind besonders weich und lassen sich angenehm tragen. Daher kommen Hautreizungen und Kontaktallergien deutlich seltener vor und die Textilien eignen sich in der Regel gut bei empfindlicher Haut.

Doch was tun, wenn selbst bei weicher Merinowolle eine Kontaktallergie auftritt? Allergieähnliche Reizungen beim Tragen von Merinowolle könnten einerseits durch Farb- und Konservierungsstoffe oder Weichmacher hervorgerufen werden, die bei der Weiterverarbeitung der Wolle zum Einsatz kommen.

Bei tierischen Fasern kann in manchen Fällen aber auch eine „richtige“ Wollallergie die Ursache sein. Gerade in unbehandelten oder nicht ausreichend gereinigten Wollfasern finden sich immer auch Rückstände von Wollfett bzw. Wollwachs (Lanolin). Bei Allergikern kann das Lanolin Symptome wie Rötungen, Ekzeme, Juckreiz, raue Hände sowie Pusteln und Bläschen auslösen. In solchen Fällen kann ein Allergietest beim Arzt nähere Auskünfte über die Ursache liefern. Liegt tatsächlich eine Wollallergie vor, werden die akuten Symptome meist mit kortisonhaltigen Salben behandelt. Betroffene sollten darauf achten, Fasern mit geringem Lanolinanteil zu wählen (z. B. Alpakawolle) oder ganz auf tierische Wollfasern verzichten.

Für das Lastofa Forte Garn verwenden wir Merinowolle, die vor ihrer Weiterverarbeitung gründlich gewaschen wurde. Dabei wurde das natürliche Wollfett weitestgehend entfernt. Darüber hinaus liegt die Merinowolle nicht direkt auf der Haut: Sie umschließt den Elastankern und wird wiederum von Mikrofaser umwunden, die weich und glatt auf der Haut aufliegt – das Risiko einer Kontaktallergie wird minimiert.

 

Warum wird Merinowolle bei Lastofa Forte Kompressionsstrümpfen eingesetzt?

Dank ihrer vielen Vorzüge eignet sich die Wunderfaser Merinowolle bestens für flachgestrickte Kompressionsstrümpfe. Denn wer täglich Kompression trägt, weiß, wie wichtig Klimaregulierung, Hautfreundlichkeit, Atmungsaktivität und ein angenehmes Tragegefühl sind. Deshalb setzt Lastofa Forte auf eine ausgeklügelte Garnkonstruktion aus der Naturfaser Merinowolle und Synthetikfasern, die für die medizinische Kompression nötig sind. Diese Kombination ermöglicht es, gleichzeitig die Vorteile beider Materialien zu nutzen.

Lastofa Forte mit Merinowolle

Bei Lastofa Forte kombinieren wir die Vorteile von Merinowolle mit Kunstfasern.
Bei Lastofa Forte kombinieren wir die Vorteile von Merinowolle mit Kunstfasern.

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