Achillessehnenriss / Achillessehnenruptur
Hier erklären wir Ihnen die Entstehung, die Ursachen, die Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten eines Achillessehnenrisses.
Ursachen
Wenn die Achillessehne teilweise oder vollständig reißt, spricht man von einer Achillessehnenruptur. Die häufigste Ursache hierfür ist das plötzliche, starke Anspannen des dreiköpfigen Wadenmuskels (Musculus triceps surae).
Die Achillessehne als stärkste Sehne im Körper reißt zumeist nicht aus heiterem Himmel. In der Regel gab es bereits Vorerkrankungen wie eine Achillessehnenreizung oder -entzündung. Am häufigsten betroffen sind Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Männer erleiden fünfmal häufiger eine Achillessehnenruptur als Frauen. Weitere Risikofaktoren sind:
- Überlastung
- mangelnder Trainingszustand
- Diabetes mellitus
- Medikamente wie Antibiotika oder Kortison
Symptome
Wenn die Achillessehne reißt, hört man häufig einen lauten Knall ähnlich einem Peitschenhieb. Übliche Symptome sind: Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Ferse und/oder Wade, eine spürbare Delle oberhalb der Ferse sowie ein Funktionsverlust der Wadenmuskulatur. Der Fuß kann nicht mehr aktiv gestreckt werden.
Diagnose
Bei einer Achillessehnenruptur spürt der Arzt eine deutlich tastbare Delle auf Höhe der Sehnendurchtrennung. Außerdem kann sich der Patient nicht mehr auf die Zehen stellen (Single-Heel-Rise-Test).
Zur finalen Abklärung wird auf bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder Röntgenbilder zurückgegriffen.
Konservative Therapie
Eine nicht-operative Behandlung bei Achillessehnenriss ist nur möglich, wenn die Sehnenenden nahgenug aneinanderliegen. Dann können sie durch Lagerung in Spitzfußstellung einander angenähert werden und wieder zusammenwachsen. Dazu wird das Sprunggelenk für 4 bis 8 Wochen mit einem Gips, einer Orthese oder einem Spezialschuh ruhiggestellt. Danach werden in der Physiotherapie Kraft, Stabilität und Beweglichkeit wieder aufgebaut.
Da die Achillessehne bei konservativer Behandlung oft schlechter verheilt und ein erhöhtes Risiko für eine erneute Ruptur besteht, wird vor allem bei jungen und sportlich aktiven Patienten häufig eine Operation vorgezogen.
Operation und Nachsorge
Zwei Operationstechniken können bei einer Achillessehnenruptur zum Einsatz kommen: offene und minimal-invasive (perkutane) Eingriffe. Der Unterschied zwischen den beiden Methoden ist hauptsächlich die Länge des Hautschnitts. Der Vorteil des minimal-invasiven Eingriffs ist die deutlich bessere Wundheilung sowie einer geringere Narbenbildung.
Bei der Operation werden die zerrissenen Sehnenenden genäht oder verklebt. Bei starker Ausfaserung kann die Achillessehne mit einer Sehnenplastik verstärkt werden.
Nach der Operation muss der Fuß für rund 6 Wochen ruhig gestellt werden. Hierfür eignet sich z. B. eine Unterschenkel-Fuß-Orthese, die eine Lagerung in Spitzfußstellung und schrittweisen Belastungsaufbau ermöglicht. Begleitet wird die Nachsorge mit Physiotherapie zur stufenweisen Mobilisierung und Kräftigung.
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