Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland

Über 60% der Deutschen leiden mindestens einmal pro Jahr unter Rückenschmerzen. Schmerzen im unteren Rücken treten dabei doppelt so häufig auf wie Schmerzen im oberen Rücken. Die Häufigkeit der Schmerzen nimmt dabei mit dem Alter zu. Etwa 15% der Deutschen leiden an chronischen Rückenschmerzen. Meist entstehen diese durch dauerhafte Fehlhaltung oder -belastung. Neben Haltungsschäden und Hexenschuss ist der Bandscheibenvorfall eine sehr häufige Ursache für Rückenschmerzen.

 

Rückenschmerzen sind keine Seltenheit.

Wie häufig kommen Rückenschmerzen in Deutschland vor?

  • 15,5 % der Deutschen leiden unter chronischem Rückenschmerzen.
  • Während 18- bis 29-Jährige an 4,4 Tagen pro Monat von Rückenschmerzen berichten, gilt dies bei den über 70-Jährigen an 14,8 Tagen.
  • 61,3 % der Befragten leiden mindestens einmal im Jahr an Rückenschmerzen.
  • Frauen berichten mit einer Prävalenz von 66,0 % signifikant häufiger von Rückenschmerzen als Männer mit 56,4 %.
  • Schmerzen des unteren Rückens treten mit 52,9 % etwa doppelt so häufig auf wie Schmerzen des oberen Rückens mit 27,4 %.

Studie: Rückenschmerzen in Deutschland, RKI

 

Ursachen von Rückenschmerzen

Spezifische und unspezifische Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind nicht gleich Rückenschmerzen: Während rund 35 Mio. Arztbesuche pro Jahr wegen Rückenschmerzen getätigt werden, haben von all den Patienten gerade einmal 15 % spezifische Schmerzen. Diese sind auf eine Erkrankung der Wirbelsäule oder des Rückgrats zurückzuführen. Knochen und Gelenke können beschädigt sein und die Bewegung einschränken. Eine umfangreiche Untersuchung mittels CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) kann Klarheit verschaffen. Je nach Befund entscheidet der behandelnde Arzt, welche Therapiemöglichkeiten – z. B. Physiotherapie und gelenkschonende Bewegungen wie Schwimmen oder Fahrrad fahren oder gar eine Operation – infrage kommen.

Die restlichen 85 % leiden an unspezifischen Rückenschmerzen, bedingt durch verspannte, verkürzte und überdehnte Muskeln oder verhärtete Faszien. Die ärztliche Untersuchung ergibt dann, dass keine Schäden am Rückgrat, an Knochen oder Gelenken vorhanden sind. Diese unspezifischen Rückenschmerzen führen zwar zu kurzzeitigen Funktionsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln, können in der Regel aber effektiv behandelt werden. Unspezifische Rückenschmerzen können durch zu wenig Bewegung, Muskelverspannungen, Fehlbelastungen oder psychische Belastungen ausgelöst bzw. negativ beeinflusst werden.
 

Schmerzen im unteren Rücken

80% der Menschen haben im Laufe ihres Lebens Rückenschmerzen im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule und Kreuzbeinregion), da diese auch am stärksten beansprucht wird. Bei dieser Form der Rückenschmerzen spricht man auch von Kreuzschmerzen. Die Ursachen sind meist unklar. Es kommt oft zu Muskelverspannungen, die die Bewegung einschränken können. Treten plötzlich heftige Schmerzen auf, die ins Kreuz fahren, spricht man auch von einem Hexenschuss. Aber auch Bandscheibenvorfälle können vorkommen.

 

Schmerzen im oberen Rücken/ Nacken 

Gerade in den letzten zehn Jahren ist der Nacken und der obere Rücken durch die Smartphonenutzung zusätzlich gefährdet. Eine ungünstige Körperhaltung ist hier die Ursache für die Schmerzen in Höhe der Brust- (BWS) und Halswirbelsäule (HWS). Die Folge sind Muskelverspannungen und -verhärtungen. Zudem verstärkt ein falsch eingerichteter Arbeitsplatz die Symptome. So strahlen Nackenschmerzen oft auch in den Hinterkopf aus – Kopfschmerzen sind keine seltene Begleiterscheinung. 

 

Rückenschmerzen im mittleren Rücken

Weniger häufig treten dagegen Schmerzen im mittleren Rücken auf. Auch hier können Muskeln überreizt oder verhärtet sein, was Schmerzen auf mittlerer Höhe der Wirbelsäule verursacht. Außerdem können Veränderungen der Rippen-Wirbel-Gelenke und Skelettverformungen im Bereich der Brustwirbelsäule Rückenschmerzen im mittleren Rücken auslösen.

 

Ursachen und Vermeidung von Rückeschmerzen

 

Behandlung von Rückenschmerzen

Gerade bei unspezifischen Rückenschmerzen empfiehlt es sich, körperliche Aktivitäten beizubehalten. Bettruhe und lange Ruhephasen können hier eher kontraproduktiv sein. Aktive Bewegung und vorbeugende Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen der Bauch- und Rückenmuskulatur können die Rückenschmerzen minimieren und sie häufig sogar ganz unterbinden. Wichtig ist, sich regelmäßig und dauerhaft zu bewegen. Bei einer verkürzten Muskulatur sind Dehnungsübungen eine sinnvolle Therapie. 

Einige Rückenübungen, die Sie bei Schmerzen im unteren Rücken durchführen können, haben wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Online Physiotherapie in einem Video für Sie zusammengestellt.

Lockernde Massagen, Wärmebehandlungen oder unterstützende Bandagen können zusätzlich die Rückenschmerzen lindern. Wärme durch zum Beispiel (Moor-)Wärmflaschen, Wärmepflaster, Wärmekissen oder Vollbäder fördert die Durchblutung der verkrampften Muskeln und hilft beim Entspannen. 

Stressreduzierung und gezielte Entspannungsübungen, zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, helfen Rückenschmerzen entgegenzuwirken.

Kurzfristig können auch frei erhältliche Schmerzmittel eingenommen werden, um eine Schonhaltung zu vermeiden - ohne ärztlichen Rat allerdings nicht länger als zwei bis drei Tage.

Ist die Beweglichkeit aufgrund von akuten oder chronischen Rückenschmerzen eingeschränkt, kann der behandelnde Arzt Physiotherapie verschreiben. Durch Übungen unter Anleitung des/der behandelnden Physiotherapeuten/in können verspannte Muskeln gelockert und Fehlhaltungen korrigiert werden.

Rückenmassage

 

Tipps zum Vorbeugen von Rückenschmerzen

Mit den folgenden, einfachen Tipps für den Alltag können Sie bereits sehr viel für die Gesundheit Ihres Rückens erreichen, um auch langfristig Rückenschmerzen zu vermeiden.

  • Regelmäßige Bewegung: Gehen Sie täglich an die frische Luft. Mit anfänglich 15 Minuten legen Sie einen guten Grundstein für Ihr Wohlbefinden.
  • Der Klassiker: Nehmen Sie die Treppe, anstatt bequem mit dem Fahrstuhl zu fahren.
  • Tragen und Heben: Verteilen Sie Ihre Einkäufe möglichst auf zwei Taschen, um eine einseitige Belastung der Wirbelsäule zu vermeiden. Achten Sie darauf, beim Anheben schwerer Gegenstände in die Knie zu gehen und den Rücken gerade zu halten.
  • Trinken Sie genug: 1,5 Liter Flüssigkeit (Mineralwasser und/oder Fruchtsaftschorle) über den Tag werden empfohlen. 
  • Der Sitz muss sitzen: Im Büroalltag ist eine entspannte Sitzhaltung von großer Bedeutung. Achten Sie auf eine ergonomische Arbeitshaltung mit einem richtig eingestellten Bürostuhl. 
  • Machen Sie mal (Sitz-)Pause: Wenn Sie eine überwiegend sitzende Tätigkeit ausüben, sollten Sie öfter ein paar Schritte gehen. Schütteln Sie Ihre Beine aus und kreisen Sie die Schultern, das lockert die Muskulatur. Zudem kann ein höhenverstellbarer Schreibtisch helfen, während der Arbeit hin und wieder zu stehen und den Rücken zu bewegen.

 

Wann sollten Sie wegen Ihrer Rückenschmerzen zum Arzt gehen?

Wenn die Rückenschmerzen länger als drei Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Treten Empfindungsstörungen, Lähmungen, starke Schmerzen im Rücken, in der Brust oder im Bauch mit deutlichem Unwohlsein und Kreislaufschwäche auf, rufen Sie sofort den Notarzt unter der 112.

 

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch.

 

 


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