Das ist Mellani

Lebensfrohes Lymph-Coaching aus dem Norden Deutschlands

Sie ist lebensbejahend, aufgeschlossen und sehr hilfsbereit – Mellani, auch bekannt als intu.lymphcoach. Ihren Traum hat sie nun vor kurzem verwirklicht: Sie hilft anderen Betroffenen, ihre Ödemerkrankung zu managen, denn mit der Krankheit Lipödem kennt sie sich sehr gut aus, da sie selbst seit Jahrzehnten unter der Erkrankung leidet. Dank ihrer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum zertifizierten Intueat-Coach, als zertifizierte Nordic Walking Trainerin und weiteren zertifizierten Fortbildungen in dem Bereich, ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer Leidenschaft, andere Menschen zu coachen, trägt die 43-Jährige einen großen Teil zur Aufklärung über dieses Krankheitsbild bei. Sie legt großen Wert darauf, dass Ödem-Betroffene nicht von einer Diät in die nächste geraten, sondern die Ursachen dahinter verarbeitet werden – und genau da setzt sie an.
 

Mellani früher

Mellani heute

Mellani früher

Mellani heute

Ein Buch gibt Aufschluss über ihre Symptome

Die Diagnose Lipödem mit sekundärem Lymphödem in beiden Beinen begleitet Mellani nun schon ihr halbes Leben, dabei hat sie die Krankheit wahrscheinlich schon seit der Pubertät. Doch erst mit Anfang 20 wechselte sie den Arzt, um eine Erklärung für ihre schweren Beine zu finden. „Ich war Leistungssportlerin, ich habe fünf Tage die Woche trainiert, nichts außer einer Nudelterrine am Tag gegessen und mein Hausarzt meinte dennoch ‚Essen Sie weniger, dann klappt das schon mit dem Abnehmen‘. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen und habe einen anderen Arzt aufgesucht.“ Dieser nahm sich Zeit, ließ sich die Symptome schildern, nahm ein Fachbuch zur Hand und vermutete die Fettverteilungsstörung bei Mellani. Weil er von dieser Krankheit nur wenig wusste, überwies er sie an einen Spezialisten, der 2002 dann die Diagnose stellte. Allerdings nutzte die Diagnose Mellani wenig, denn die richtige Therapie blieb aus. Doch Mellani kämpfte weiter, bis ihr 2006 eine Reha in der Földi-Klinik genehmigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wog Mellani 140 Kilo. 

 

Diäten-Spirale und Abnehm-Wahnsinn

Während ihres stationären Aufenthalts nahm Mellani schnell ab, knapp 50 Kilo verlor sie während ihrer Zeit im Schwarzwald und das halbe Jahr danach. Doch die drastische Gewichtsabnahme hatte nicht nur positive Effekte auf Mellani: „Der Diät-Wahnsinn ging damit erst so richtig los.“ Mehr abnehmen, das Gewicht halten, Gewichtszunahme, Frustration, die nächste Diät, hungern, verzweifeln, abnehmen – eine Essstörung, wie sie rückblickend ihr damaliges Verhalten beschreibt. Der gesundheitsschädigende Jojo-Effekt war Mellanis ständiger Begleiter. Sie hatte sich und das Vertrauen in ihren Körper verloren.
 

Achtsamkeit, Selbstliebe und Selbstvertrauen

Ein heftiger Arbeitsunfall vor einigen Jahren war dann der Auslöser, dass Mellani ihre Lebensweise überdachte. Und so traf sie eines Tages die Erkenntnis: „Die psychische Belastung durch das Lipödem, das Mobbing, die Ausgrenzung, die ganzen Kämpfe, die ich all die Jahre kämpfen musste – das bleibt. Das kann man nicht weg-diäten. Also muss man das verarbeiten. Man muss sich und seinen Körper annehmen und akzeptieren.“ Und so entschloss sich die gelernte Einzelhandelskauffrau ihre inneren Wunden zu heilen, sich selbst zu verzeihen und sich anzunehmen, wie sie ist. Hinzukamen etliche Weiterbildungen und Coaching-Seminare, unter anderem ist sie zertifizierter Intueat-Coach und zertifizierte Nordic Walking Trainerin. 

 

Erst wenn der Teller leer ist …

All dieses Wissen bündelt die Niedersächsin in ihren Lymph-Coachings, die sie Betroffenen in Einzelsitzungen online anbietet. Je nachdem, was die Frauen brauchen, coacht Mellani nicht nur zur Ernährung, sondern auch zu Achtsamkeit, Selbstliebe und Selbstvertrauen. „Es geht darum, Gewohnheiten zu hinterfragen und zu durchbrechen. Viele von uns haben als Kind gelernt, immer schön brav den Teller leer zu essen, sonst scheint die Sonne am nächsten Tag nicht. Aber ich habe festgestellt, dass die Sonne trotzdem scheinen kann, auch wenn der Teller nicht leer ist. Diese Muster zu erkennen und sie aufzubrechen, das ist mein oberstes Ziel. Im Coaching und bei mir selbst.“
 

Foto: Claudia Warneke

Eine Zahl definiert nicht, wer du bist

Über ihre Website oder auch per Direct Messages auf ihren Social Media Profilen kann man mit Mellani Kontakt aufnehmen und sich Informationen zum Coaching einholen. Das Coaching findet als Einzelsitzung online statt und beinhaltet zehn Einheiten a 60 bis 90 Minuten. Dafür sollte man sich etwa einen Zeitraum von 15 Wochen einplanen, damit nicht zu viel Zeit zwischen den einzelnen Sitzungen verstreicht. Wichtige Voraussetzung: Die Teilnehmenden bekommen von Sitzung zu Sitzung speziell auf sie zugeschnittene Hausaufgaben mit, die sie zwischendurch erledigen müssen. Aber keine Panik das ist wirklich für jeden zu meistern. Allerdings ist es notwendig, dass die Interessierten bereit sind, sich und ihre Gewohnheiten zu ändern.


In den einzelnen Sitzungen spielen Ernährung und das eigene (Über-)Gewicht immer wieder eine wichtige Rolle, jedoch geht es um viel mehr, denn Mellani hat erkannt: „Das Wohlfühlgewicht ist nicht der BMI. Wir werden immer auf Zahlen konditioniert, dabei definiert eine Zahl nicht, wer ich bin und ob ich gut so bin wie ich bin.“ Deshalb gibt sie zahlreiche Tipps, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen, sich selbst liebevoll anzunehmen, um so ein neues Körpergefühl zu entwickeln.
 

Coaching in fünf Etappen

Das erwartet dich: 

  • Ein Coaching-Fahrplan
  • Meilenstein 1 „Hol dir deine Energie zurück“
  • Meilenstein 2 „Heile deine Verletzungen“
  • Meilenstein 3 „Liebevolle Selbstannahme“
  • Meilenstein 4 „Befreie dich endlich“

Reels rund um die Kompressionsversorgung

Heute ist Mellani weitestgehend schmerzfrei. Das liegt vor allem an ihrer Einstellung, wie sie mit dem Lipödem lebt. Sie trägt ihre Kompression kontinuierlich, jeden Tag. „Morgens nach dem Aufwachen ziehe ich meine Kompression an und erst vorm Schlafengehen abends wieder aus. Und das jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr, ein Leben lang.“ Auch Sport und Bewegung macht sie nur mit ihrer Kompressionsversorgung, sodass sie beispielsweise keine Manuelle Lymphdrainage braucht. Das teilt sie auch regelmäßig in kleinen Videos, sogenannten Reels, auf Instagram und Facebook mit. Eines ihrer Aufklärungsfilme wurde schon über 125.000 Mal aufgerufen. Das freut die 43-Jährige besonders und gibt ihr die Kraft, weiterzumachen – eben eine echte LipödemMutmacherin zu sein.