Was ist der Unterschied zwischen Stützstrümpfen, Kompressionsstrümpfen und Thrombosestrümpfen?

Stütz- oder Kompressionsstrümpfe? Der Unterschied ist vielen nicht klar.
Stütz- oder Kompressionsstrümpfe? Der Unterschied ist vielen nicht klar.

Stützstrümpfe, Kompressionsstrümpfe und Thrombosestrümpfe werden häufig synonym verwendet, obwohl sie unterschiedliche Funktionen und Anwendungsbereiche haben. Doch worin besteht der Unterschied zwischen diesen Strümpfen genau? Im Folgenden geben wir einen Überblick und helfen Ihnen, die für Sie passenden Strümpfe zu finden.

Vorbeugung von schweren Beinen mit Stützstrümpfen

Stützstrümpfe bieten eine leichte Kompression und sind speziell für Menschen mit gesunden Venen entwickelt. Sie sollen schweren und müden Beinen, insbesondere bei längerem Sitzen oder Stehen, vorbeugen. Daher werden sie oft als Reise- oder Vitalstrümpfe bezeichnet und sind besonders im Flugzeug und auf langen Reisen empfehlenswert, um das Risiko einer Reisethrombose zu verringern. Da Stützstrümpfe keinen definierten Druckverlauf haben und keine medizinischen Produkte sind, werden sie nicht von der Krankenkasse übernommen und eignen sich nicht zur Behandlung von Venenerkrankungen. Sie sind dünner und bestehen aus Materialien wie Mikrofaser, Aloe Vera oder Baumwolle. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Größen.

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Medizinische Kompressionsstrümpfe zur Behandlung von Venen- und Ödemerkrankungen

Medizinische Kompressionsstrümpfe sind unverzichtbare Hilfsmittel zur Behandlung von Venen- und Ödemerkrankungen. Sie üben einen definierten Druckverlauf aus, der am Knöchel am stärksten ist und nach oben hin abnimmt, was die Blutzirkulation verbessert und den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützt. Besonders effektiv sind Kompressionsstrümpfe, wenn der Patient sich bewegt, da dabei die Wadenmuskelpumpe aktiviert wird. Diese sorgt dafür, dass die tieferen Beinvenen durch die umliegenden Muskeln zusammengedrückt werden und das Blut so besser nach oben fließen kann.

Kompressionsstrümpfe gibt es in vier verschiedenen Kompressionsklassen und können bei medizinischer Notwendigkeit verordnet werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Therapie bei Erkrankungen wie Krampfadern, Lymphödemen oder auch bei Lipödem. Dank ihrer medizinischen Wirksamkeit werden sie von der Krankenkasse erstattet.

Für die bestmögliche Wirkung sollten Kompressionsstrümpfe regelmäßig getragen und korrekt angezogen werden. 

Wie zieht man Kompressionsstrümpfe richtig an und aus? - Tricks und Tipps

Effektive Thromboseprophylaxe für Bettlägerige mit Thrombosestrümpfen

Thrombosestrümpfe, auch als Antithrombosestrümpfe bekannt, wurden speziell für bettlägerige Patienten und frisch Operierte entwickelt, bei denen das Thromboserisiko erhöht ist. Während Kompressionsstrümpfe ihre optimale Wirkung durch Bewegung entfalten, bieten Thrombosestrümpfe auch im Ruhezustand, also im Liegen, Schutz vor Thrombosen. Sie sind durch ihren geringeren Druck und ihre spezielle Gestaltung – meist als weiße Schenkelstrümpfe mit offener Fußspitze oder einem Inspektionsloch unter dem Ballen– erkennbar und reduzieren nachweislich das Risiko von venösen Thrombosen und Lungenembolien. Im Gegensatz zu Kompressionsstrümpfen werden sie auch während der Nacht getragen.

weiße Anti-Thrombosestrümpfe mit Inspektionsloch

Wirkung von Antithrombosestrümpfen

Die Hauptaufgabe von Antithrombosestrümpfen besteht in der Thromboseprophylaxe. Sie fördern die Blutzirkulation und reduzieren das Risiko einer Lungenembolie, einer der gefährlichsten Komplikationen einer Thrombose.
Besonders in folgenden Situationen zeigen sie ihre Wirkung:

  • Nach Operationen, z. B. Hüft- oder Knieoperationen.
  • Während eines längeren Krankenhausaufenthalts bei Bettruhe.
  • Bei immobilen Patienten oder nach Verletzungen.

Wie lange werden Antithrombosestrümpfe getragen?

Die Tragedauer von Antithrombosestrümpfen variiert je nach individuellem Gesundheitszustand und ärztlicher Anweisung. Typischerweise werden sie:

  • Nach Operationen für einige Tage bis Wochen getragen.
  • Während eines Krankenhausaufenthalts, solange Immobilität besteht.

Wichtig ist, dass die Anwendung stets mit einem Arzt abgestimmt wird.

Wenn Sie Ihre Strümpfe aussuchen möchten, nutzen Sie unseren Strumpffinder oder lassen Sie Venen Ihre mit unserem Venecheck überprüfen.

Nutzen Sie den Händlerfinder, um einen Fachhändler in Ihrer Nähe zu finden, der Sie zu den verschiedenen Strümpfen berät, die Beine genau vermisst und die passende Größe festlegt.


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