Apparative Kompression
Eine Methode der Kompressionstherapie
Neben Kompressionsstrümpfen und Kompressionsverbänden gibt es noch eine dritte Methode der Kompressionstherapie: Die apparative intermittierende Kompression (AIK) oder auch intermittierende pneumatische Kompression (IPK). Die apparative intermittierende Kompression (AIK) wird neben der Entstauungstherapie bei venösen und lymphologischen Erkrankungen oder zur Förderung der arteriellen Durchblutung auch dazu eingesetzt Thrombosen vorzubeugen.
Bei der apparativen intermittierenden Kompression (AIK) werden die Beine bzw. die Arme von einer doppelwandigen Bein-, Arm- oder Hosenmanschetten bzw. einer Art Luftkissen umschlossen. Ein Kompressor regelt den Luftdruck in den Kammern der Manschette und bestimmt damit die Stärke der Kompression auf die Extremitäten. Je nach Ausführung kann ein unterschiedlich starker Druck erzeugt werden – in etwa wie der Druck von den Kompressionsklasse I bis IV und stärker.
Maschinelles Auf- und Abpumpen
Je nachdem, ob zur Thrombose-Prävention oder im Rahmen der Entstauungstherapie angewandt, kommen verschiedene Systeme zum Einsatz: Es gibt Manschetten mit einer oder mehreren Luftkammern. Maximal verfügen die Geräte über 12 Luftkammern. Mit dem Einkammernsystem kann nur intermittierend gearbeitet werden, d.h. es wird abwechselnd Druck zugegeben und ausgesetzt. Bei der Mehrkammern-Manschette kann der individuell erforderliche Druck in den einzelnen Kammern variieren und in definierten Zeitabständen auf- und abgebaut werden. Außerdem unterscheiden sich die Geräte dahingehend, wie die Luftkammern angeordnet sind und in welchen Zyklen Druck aufgebaut bzw. abgelassen wird.
Durch dieses Auf- und Abpumpen wird die Muskeltätigkeit in Bewegung nachgeahmt und der unterstützt. Die Muskelpumpe sorgt dafür, dass das Blut entgegen der Schwerkraft zum Herzen gepumpt und zudem der Lymphabfluss gefördert wird. Damit eignet sich die apparative intermittierende Kompression (AIK) auch für immobile Patienten. Dementsprechend werden die Geräte sowohl im ambulanten Bereich als Heimgeräte vom Arzt verordnet, als auch im stationären Bereich für den Klinik- und Praxisbedarf eingesetzt.